"Mein" SM

Kein Spiel...

Die Diskussion darüber, ob man SM "spielt" oder "lebt" ist genauso alt wie die Definition des SM selbst. Meine Ansicht darüber ist folgende, egal ob mit Sklavin oder ohne:
SM ist immer präsent. Jeden Tag, jede Sekunde. Aber es hängt nicht immer raus. Soll heißen, ich empfinde und lebe die dominante Seite des SM zu jeder Zeit an jedem Ort, aber ich muss es nicht jedem aufzwängen. Mit einer festen Sklavin zusammen ist es nicht anders: Jeder weiß, wo sein Platz ist. Und der ist ständig dort und nicht nur während des "Spiels". Meine Definition für "das Spiel" wäre bestenfalls die Zeit, in der ich sie sexuell ran nehme, sie konkret weiter zur Dienerin ausbilde oder sie bestrafe. Nur: Auch das ist kein Spiel! Und das kann ich immer und überall tun. Wo also endet das "Spiel" und wo beginnt "SM leben"?
Das Machtgefälle ist ständig vorhanden, wenn ich auch zugebe, dass es durchaus Dinge geben mag, die Sub besser kann als ich und die ich ihr gerne überlasse, ohne dass ich ständig dazwischen funke.

Zu "meinem" SM gehört ebenso die Geschichte mit den Regeln. Ich habe meine, andere haben die Ihren. Jedem das Seine, aber es gibt welche, die nun mal ständig dazu gehören. Das sind für mich meine zehn. Die sind unglaublich beugbar und reine Auslegungssache, das ist mir absolut klar. Aber sie haben sich als eine gesunde Grundlage erwiesen. Ich erwähne das, weil ich mir nicht von anderen "Doms" ihre Regeln aufdrücken lasse. Ebensowenig wie meine Sklavin die Regeln der Anderen zu befolgen hat. Der gebührliche Respekt und Anstand ist selbstverständlich, aber ich sage meiner Sklavin, was sie wann wie zu tun hat und nicht die Regeln eines Hauses oder anderen Tops.




 

24/7

Immer wieder flammen Diskussionen darüber auf, wie denn 24/7 im Zusammenhang mit SM gehen kann.
Dazu als erstes eine Frage: Hast Du einen Partner? Einen Freund, Geliebten, Mann, eine Frau? Jemanden, den Du liebst und der Dich liebt?
Wenn ja, dann noch eine Frage: Liebst Du diesen Menschen 24 Stunden am Tag an sieben Tagen der Woche? Bestimmt, oder?
Das ist ein Gefühl, das man nicht einfach mal abstellt und zur gegebenen Zeit wieder einschaltet. Man liebt sich 24/7.

Herr sein ist genauso wie Sub / Sklavin sein wie schon erwähnt in erster Linie ein Gefühl. Wie die oben genannte Liebe. Und auch dieses Gefühl ist immer präsent. Egal ob Kinder anwesend sind oder man am Arbeitsplatz "verschwiegen" sein muss. Das Verhältnis Herr / Sklavin bleibt in jeder Sekunde bestehen. Es steckt im Herzen, im Bauch und im Hinterkopf und kann jederzeit mit einer SMS oder Whatsapp-Nachricht das Kribbeln im Bauch hervorrufen.

Gerne wird argumentiert: "Dann muss Dir Deine Sklavin also auch zur Verfügung stehen, wenn Deine Kinder anwesend sind?"
Ja, genau so ist es im Grunde. Weil sie ebenso wie ich genau dieses Gefühl haben will und weiß, dass ich mit meinen Rechten sehr überlegt und verantwortungsvoll umgehe. Ich könnte ihr in jeder Minute eine Aufgabe geben in dem Wissen, dass sie sie auch erfüllen kann. Sie weiß in diesem Moment, dass ich an sie denke und sie begehre und ich bin stolz auf das, was ich an ihr habe.

Für mein Verständnis bezieht sich 24/7 nicht auf das "ich mach jede Minute mit Dir rum" sondern auf das ganze Sein. Ich bin jederzeit Herr und sie meine Sklavin. Reine Kopf- und Herzsache, nicht die eigentliche Praktik.

Das schließt nicht aus, dass ich wie hier beschrieben auch mal das Ruder aus der Hand geben kann. Denn auch meine Sklavin genießt es, mal was besser gewusst zu haben oder etwas besser zu können als der allwissende Herr. ;-)

Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich. Für mich persönliche eine ganz einfache Sache, für viele andere anscheinend unvorstellbar.