Erfahrungen

Thema "Top und Sub"

Viele Frauen, gerade die Unbedarften die gerade "Shades of Grey" gelesen haben, verbinden SM einfach mit hartem Fesselsex bei schöner Musik. Geil, mal im Takt eines guten Songs genommen zu werden. Dass das nicht alles ist, merken sie erst, wenn sie das erste mal zu knien haben, während der Herr im Club oder Restaurant im Sessel sitzt und ihren Anblick wie die Blicke der anderen Anwesenden genießt.
Ich genieße und erschaudere zugleich, wenn ich manche Paare in Clubs beobachte. Sie haben ihre besten Klamotten aus dem Schrank geholt und gleiten erhaben in die heiligen Hallen, sie an der Leine ihres Herrn. Er setzt sich. Und seine "Sklavin" wie selbstverständlich auch. Getuschel... dann steht er auf und holt Getränke. Währenddessen verschwindet sie auf der Toilette. Beide wieder zurück nippen sie an ihren Drinks und beobachten die Anderen. Ich fixiere meine Sklavin irgendwo im Laden an einem Kreuz, Pranger oder ähnlichem, verbinde ihr die Augen und setze mich wieder zu meinem Drink. Und prompt steht er auf, geht zu meiner Sklavin und deutet mir, ob er sie anfassen darf. Da ich damit keinerlei Problem habe, gebe ich ihm zu verstehen, dass er sich keinen Zwang antun muss. Bevor er sie allerdings berührt hat, wird er von einem bösen Blick seiner "Sklavin" ermahnt und geht wieder zu seinem Platz... gut erzogen Dein Herr, Sklavin!




 

Thema "Tabus"

Oft unterhalte ich mich mit Sklavinnen, Subs oder wie auch immer sie sich nennen darüber, was ihre "Tabus" sind und höre Dinge wie Analverkehr oder schlucken. Ladies... das sind keine Tabus! Tiere, Kinder, kriminelles und die Gesundheit dauerhaft schädigendes... das sind Tabus. Aber die diktiert der gesunde Menschenverstand! Anal und schlucken sind keine Tabus, sondern reines "habe ich schlechte Erfahrungen mit, habe ich keine Lust zu, finde ich eklig oder kenne ich nicht"! Tabus sind das nicht. Denn früher oder später werde ich mir genau das nehmen. Etwas nicht zu können ist die eine Sache. Entwas schlichtweg nicht zu wollen eine ganz andere. Und die funktioniert nicht. Du schließt schon ganz richtig daraus, dass es für mich so gut wie keine "Tabus" gibt außer die oben genannten. Oder wo sonst sollten Tabus enden? Beim "ich hab heute keine Lust auf blasen"? Das funktioniert nicht, wenn im Sklavinnen-Köpfchen ankommen soll, dass sie Eigentum ohne eigenen Willen ist. "Topping by the bottom" nennt man das, was viele gerne versuchen, womit sie bei mir allerdings scheitern würden. Ich lächle meist amüsiert, wenn ich höre, wie der "Herr" auf ihre "Tabus" und Problemchen eingeht und denke bei mir: "Wenn der wüsste, was für ein kleines Miststück er aus der Frau holen könnte, wenn er es sich wirklich mal nehmen würde."
Für den Fall, daß Du jetzt sagst: "Aber mit Natursekt... da kotze ich!", kann ich Dir sagen: Ich auch. Aber situationsbedingt kann es passieren, wenn Du vollends die Kontrolle über Deinen Körper verlierst. Und dann? Tabu gebrochen? Nein. Es ist kein Tabu, aber es muss nicht provoziert werden. Das entscheide ich mit Gefühl, wenn ich Deine Einstellung kenne.
Wie gesagt: Den Weg dahin findet man gemeinsam und stetig. Aber beide müssen es wollen. Nicht wollen heißt auf Wiedersehen.

Ansonsten mal eben 'ne Denksportaufgabe: Was meinst Du reizt den Herrn am meisten, wenn Sub sagt: "Aber auf Anspucken steh' ich nicht, das ist ein Tabu!"??? ;-)



Thema "Safewort"

Immer wieder muss ich persönlich mir anhören: "Was? Ihr habt kein Safewort!?"
Nein, habe ich nicht. Hatte ich nie! Gibt's bei mir nicht! Warum nicht? Dafür gibt's mehrere Gründe. Ich versuch mal, sie zu erklären:

Erstens: Ich bin mit den Meinen oft in Clubs unterwegs und beobachte sehr viel. Du auch? Wie oft hast Du ein Safewort gehört? Ich persönlich nie. Kein einziges mal! Also wie weit war "ihre Grenze" noch weg? Sicherlich kannst Du jetzt argumentieren: "Die Beiden kennen sich eben so gut, dass er mit ihr immer exakt an die Grenze ging. Genau so weit, dass sie das Wort nicht brauchte."
Glaubst Du das? Ich nicht.

Zweitens: War er vielleicht nie an der Grenze? Hat er einfach Angst, das Safewort zu hören und sich dann Vorwürfe machen zu müssen? Oder als "zu weit gegangen" dargestellt zu werden? Das bremst Dom kopfmäßig ziemlich aus. Ich beobachte lieber Deine Augen, Deine Atmung, die Geräusche, die Du von Dir gibst. Glaube mir... dadurch nehme ich mehr auf, als zu lauschen, ob Du das Safewort sagst. Und ich muss mir keine Gedanken darüber machen, dass Du die ganze Zeit darüber nachdenkst, dieses Wort nicht zu vergessen. Das behindert Dich beim Fallenlassen und mich ebenso. Oft habe ich gesehen, wie er ihr mitten in der Session in's Ohr flüstert: "Kennst Du Dein Safewort noch?" Sorry, aber krasser kann ich Dich wohl kaum aus der Session holen...! Ist ja wie: "Hast Du den Herd angelassen?"

Drittens: Du bist Sub und willst, dass ich Dir den eigenen Willen, das Recht an Deinem Körper nehme. Dass ich Dich benutze und Dich spüren lasse, dass Du gerade Dienerin, Spielzeug, Fickfleisch bist und nichts beeinflussen kannst. Du willst von mir durch diesen einzigartigen Cocktail aus Adrenalin und Endorphinen zum Fliegen, an Deine Grenze gebracht werden. Und das, während Du jederzeit weißt, dass ich aufhöre, weil es Dir gerade zu weit geht? Funktioniert nicht...
Wie schon weiter oben geschrieben: Ich beobachte Dich, Dein Feedback. Zitternde Knie und tiefer werdende Atmung sagen mehr als dieses Wort. Es ist nun mal so: Du musst vertrauen. Blind! Darauf, daß ich weiß, was ich mit Dir anstelle! Ein Safewort bremst nur. Beide!

Verstehe das nicht falsch:
Ich nehme Dir nicht Deine Sicherheit!
Ich nehme sie nur zu 100 % in meine Hände.
Ein Safewort gibt es nicht!